• Top
  • Pressemitteilung
  • Neuigkeiten

Vichter Dorfladen macht weiterDie EWV ist weiter als Unterstützer dabei

Schon kurze Zeit nach der Flutkatastrophe lief der Betrieb weiter. Und das Team hat neue Pläne für die Zukunft.

Vicher Dorfladen macht weiter - auch dank der Unterstützung der EWV

STOLBERG Beinahe im Minutentakt bewegt sich die Eingangstür im Vichter Dorfladen. Im von der EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH unterstützten Laden mitten im Ort ist was los. Kunden kommen rein, suchen schnell etwas aus, bezahlen und gehen wieder. Oder sie bleiben, fragen bei Iris Isselmann, Elizete Wichers und Miriam Leisten nach Dienstleistungen und machen Smalltalk. Es scheint das ganz normale Tagesgeschäft zu sein.

Doch das kann es nicht sein: Denn die Flut hat auch den Laden mitten im malerischen Ort mit voller Wucht erwischt. „So hoch stand das Wasser“, sagt Rudolf Vanderhuck. Er zeigt auf eine Wand, an der noch deutlich die Spuren der Nacht zum 15. Juli sichtbar sind. Mit wachen Augen sieht er sich den Schaden an. Er ist einer der unermüdlichen Menschen hinter dem Laden. Und selbst wenn er sich zwischenzeitlich vom Dasein als Geschäftsführer verabschiedet hat: Er bleibt mehr als der gefühlte Dreh- und Angelpunkt im Laden.

Deutlich mehr Zuspruch in Corona-Zeiten

Wie der Laden selbst: Er hat etwas vom Nabel der Welt in Vicht. Damit die Eingangstür nicht stillsteht, setzen die Menschen hinter dem Betrieb voll auf Frische. Und sie setzen auf Service. „Beides brauchen die Leute“, ist Vanderhuck sicher. Neben ihm steht Kees van de Wouw, Leiter des Dorfladens. Er ist wie Vanderhuck ein alter Fuchs im Handel. Er weiß, welche Sortimente sich schnell genug drehen, um im kleineren Ladenlokal zu funktionieren. „Das hat gerade auch während der Einschränkungen durch Corona geklappt. Während dieser Zeit hatten wir deutlich mehr Zuspruch.“ Umso schlimmer war, was das Wasser angerichtet hat.

„Alles kaputt“, hat van de Wouw zuerst gedacht. „Der Vorstand hat ganz schnell beschlossen, dass wir wieder öffnen. Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen. Die Leute brauchen uns. Als Nahversorger, Dienstleister und Anlaufstelle. Hier trifft man sich, tauscht sich aus“, sagt er. Dass die Vichter nur 20 Tage lang auf die Dienste des Dorfladens verzichten mussten, spricht für sich. Hier kommt Geschäftsführer Günter Scheepers ins Spiel. „Fast im Handumdrehen waren genug Helfer beisammen, um das Chaos zu sichten. Wir haben aufgeräumt und in einem Notzelt den provisorischen Verkauf eingerichtet“, erinnert er sich.

Helfende Hände vor Ort und Unterstützer im Hintergrund

Ohne helfende Hände, die nicht auf die Uhr schauten, wäre das nicht gegangen. „Noch was anderes ist ganz wichtig: Unsere Unterstützer“, ergänzt Scheepers. Im laufenden Betrieb trägt sich der Vichter Dorfladen so gut wie selbst. Wenn aber die Einrichtung und Ausstattung im Laden fehlt, hat der Dorfladen ein Problem. „Sie können sich ja selbst vorstellen, dass so gut wie alles kaputt war. Einzig eine Zeile aus Kühlgeräten blieb erhalten und versieht nach aufwendiger Reparatur wieder ihren Dienst. Zum Glück, denn sowas ist teuer. Normalerweise zu teuer für uns“, berichtet er.

Die Katastrophe war ein tiefer Schlag ins Kontor: Große Fensterscheiben wurden zerstört. Fußböden, die Einrichtung, Technik, der Anstrich waren größtenteils reif für die Kernsanierung. Und natürlich musste erstmal gecheckt werden, ob an Ort und Stelle überhaupt wieder weitergemacht werden kann. „Das ist nicht immer nur mit guten Worten zu bezahlen“, sagt Scheepers. Er freut sich über das Engagement der EWV. „Sie gehört zum Kreis der Unterstützer, ohne die der Dorfladen nicht denkbar wäre“, macht er klar. Jörg Simon vom Kommunalmanagement der EWV: „Wir sind schon seit dem Start vor sieben Jahren dabei. Ich habe keine Sekunde gezögert, als der Anruf von Herrn Vanderhuck kam. Ich habe sofort ja gesagt. Der Dorfladen ist mehr als nur eine gelungene Nahversorgung. Hier wird Vicht gelebt. Hier arbeitet ein engagiertes Team.“

Ein Motor für das Zusammenleben, für das Miteinander im Ort

Darum war es für ihn keine Frage, das Engagement des Energieversorgers fortzusetzen. „Hier wird so viel für das soziale Miteinander getan, für das Zusammenleben. Das kann man nicht in Geld aufwiegen“, sagt Simon. Finanzieren ist aber nur der eine Teil des Neuanfangs nach der Flut. Ein Zeitplan muss stehen. Wo steht der Dorfladen aktuell? Die große Frontscheibe ist noch abgeklebt und ein Provisorium. Zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Fläche ist Baustelle. Hier wird fleißig gearbeitet. Und für den Rest des Ladens haben Kees van de Wouw und seine Mitstreiter Pläne. Das neue Regal für Obst und Gemüse steht schon. Eine neue Verkaufstheke – übernommen von einem Aachener Großbäcker - zeigt frische Backwaren und edle Pralinen. Und der Kassenbereich wird neu gestaltet.

„Das wars“, sagt Rudolf Vanderhuck mit einem kleinen Augenzwinkern. Wann genau es wieder den ganzen Laden gibt, weiß er nicht. Dass er sich riesig auf ein Stück Torte mit frischem Kaffee am Tisch freut, weiß er ganz genau. „Das wird wieder so kommen“, schließt er. Und während Miriam Leisten vorsichtig drei leckere Schoko-Cookies in eine Bäckertüte packt, schaut er mit wachsendem Vergnügen zu. „Schön, dass wir wieder da sein dürfen“, sagt er mit fester Stimme.