MONSCHAU Retten ist eine der Aufgaben, die für eine Feuerwehr ganz oben auf der Liste steht. Zur Rettung in letzter Sekunde werden manchmal auch automatische externe Defibrillatoren, kurz AEDs, benötigt. Sie können für bewusstlose Personen oder bei plötzlichen Herzrhythmusstörungen echte Lebensretter sein. Die Freiwillige Feuerwehr in Monschau verfügt dank eines Sponsorings der EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH aus Stolberg nun über fünf brandneue Geräte.
„Wir wollen damit die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand erhöhen“, sagt Daniel Offermann, Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Monschau - Löschgruppe Konzen, der sich gemeinsam mit den anderen Fördervereinen der Feuerwehr Monschau zusammengeschlossen hat und die Anschaffung und den Aufbau koordiniert hat.
AEDs sind öffentlich zugänglich und sofort verfügbar
Besonderer Vorteil der neuen AED: Sie sind über eigens angeschaffte Wandschränke, die öffentlich in Imgenbroich, Kalterherberg, Konzen, Mützenich und Rohren installiert sind, sofort verfügbar. Somit ist nun das Stadtgebiet Monschau die erste Kommune der Städteregion die über AEDs in jedem Ort flächendeckend verfügt. „Helferinnen und Helfer können direkt darauf zugreifen. Niemand muss erst einen Schlüssel suchen. Das hilft im Notfall, wenn es auf jede Sekunde ankommt“, so Offermann weiter.
Und mehr: Die Geräte können auch von absoluten Laien im Notfall fehlerfrei bedient werden. Über eine Sprachfunktion geben die AEDs Anweisungen, mit denen die lebensrettenden Schritte in der richtigen Reihenfolge schnell erledigt sind. „Man muss nur die Sprachanweisungen befolgen. Falsch machen kann man eigentlich nichts“, weiß er. „So wird in jedem Fall geholfen: Denn am schlimmsten wäre es, aus Angst, etwas falsch zu machen, nicht zu helfen.“
Ein AED ist in einem kompakten Koffer verpackt, der einem Verbandskasten gleicht. Er lässt sich leicht entnehmen und ist sofort einsatzbereit. Bei auftretendem Kammerflimmern gibt der AED einen kontrollierten Stromstoß ab, der das Herz wieder in einen gleichmäßigen Rhythmus bringt. Bei Herzstillstand hilft ein AED ebenfalls weiter: Er erkennt über Sensoren, ob es sich um einen Herznotfall handelt und unterstützt die weiteren Hilfsmaßnahmen über die eingebaute Sprachfunktion.
In die App „corhelper“ eingebunden
Kommt eine ergänzende Herzdruckmassage hinzu, helfen AEDs, die Überlebenschancen bei einem Herznotfall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes drastisch zu verbessern. Auch hier hilft das lokale Netzwerk in der Eifel. Denn in Kombination mit der App „corhelper“ der Initiative „Region Aachen rettet“ können verfügbare, qualifizierte Ersthelfer aus dem nächsten Umkreis hinzugerufen werden. „Schnelle Hilfe ist im Notfall unverzichtbar. AEDs sind hier wichtige Helfer, die unsere Rettungskette auch in den abgelegeneren Ortsteilen wertvoll ergänzen“, schließt Daniel Offermann.
Monschau ist Vorreiter bei AEDs in der Städteregion
Monschaus Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer freute sich besonders über das Engagement der EWV. Denn Simon Schröder vom Rettungsdienst der Städteregion Aachen bestätigte, dass Monschau dank dieses Sponsorings die erste Kommune in der Städteregion ist, die nun vollständig mit öffentlich zugänglichen AEDs ausgestattet ist. „Gerade von solchen Anschaffungen erhofft man sich natürlich, dass sie nicht gebraucht werden. Aber ich bin der EWV sehr dankbar dafür, dass wir jetzt so gut ausgestattet sind und dadurch unter Umständen Leben retten können“, so die Bürgermeisterin. „Wünschenswert wäre es natürlich, wenn noch mehr Unternehmen schon vorhandene AEDs öffentlich zugänglich anbringen oder ebenfalls welche beschaffen würden und sich der eine oder andere Bürger oder Bürgerin dazu bereit erklärt, sich für die Anwendung schulen zu lassen.“
„Wir freuen uns über das Engagement aller Fördervereine der Freiwilligen Feuerwehr Monschau und unterstützen es sehr gerne. Gerade Feuerwehrangehörige stehen täglich für ihre Mitmenschen bereit, um bei Brand, Unglücken, Unwettern und in anderen Notfällen zu helfen. Das tun sie unentgeltlich und in ihrer Freizeit. Darum ist jede Unterstützung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer auch eine direkte Hilfe für die Menschen vor Ort“, sagt EWV-Geschäftsführer Nicolai Bedenbecker.