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Nach Hochwasser fehlen Informationen zu Strom- und Gaszählern

EWV und Regionetz suchen das Gespräch mit Hauseigentümern und Mietern

Detail - EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH

REGION. Die Folgen des Hochwassers in unserer Region sind immer noch spürbar. Das betrifft auch die Energieversorgung. Die Netzgesellschaft Regionetz GmbH hat in den vergangenen acht Monaten bereits 5.900 defekte Strom- und Gaszähler in den Häusern in Stolberg und Eschweiler ausgetauscht. Bei der jährlichen Ablesung ist aufgefallen, dass zusätzlich viele Zähler nach einem Defekt wieder angeschlossen oder überbrückt wurden. Teilweise fehlen sie sogar komplett. Das gilt für mehr als 6.500 Zähler in den Hochwassergebieten. Über diese Zähler haben die Regionetz und die EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH keine zuverlässigen Informationen. Durch Hausbesuche wird dies nun geändert.

Die Hintergründe

Warum das so ist, erklärt Stefan Ohmen, Geschäftsführer der Regionetz. Die Netzgesellschaft ist als EWV-Tochter für den Betrieb von Strom- und Gasnetzen in der Region zuständig. „Nach der Flut vom 14. Juli 2021 gab es viele Störungen in der Stromversorgung. Zum einen lag das an den zerstörten Stromleitungen in den Straßen. Zum anderen an beschädigten Hausinstallationen“, weiß Ohmen.

„Normalerweise ist der Ablauf bei einer Störung der Hauselektrik klar: Der Eigentümer beauftragt eine Firma. Nach Abschluss der Arbeiten meldet der Installateur das der Regionetz. Die kann dann einen neuen Zähler anbringen. Wegen der Notsituation direkt nach der Flut wurde das abgekürzt. Wir wollten, dass die Menschen möglichst schnell wieder versorgt sind“, erläutert Stefan Ohmen. Deshalb wurde mit den Installateuren ein vereinfachtes Verfahren abgesprochen.

Die Folge ist, dass manche Zähler ohne Information an die Regionetz nach einem Defekt wieder angeschlossen wurden. Andere Zähler wurden überbrückt oder fehlen sogar ganz. Hier kann es keinen verlässlichen Input für eine Ablesung geben. „Das konnten wir erst nach der Ablesung vor Ort feststellen. Bisher haben wir angenommen, dass diese Zähler in Ordnung sind. Das ist aber nicht der Fall. Darum gehen wir nun direkt auf die Eigentümer und Mieter der betroffenen Gebäude zu. So lange stoppen wir natürlich die Abrechnung“, so EWV-Geschäftsführer Manfred Schröder.

Regionetz begutachtet Zähler vor Ort

Per Post wurden jetzt 500 Hauseigentümer und Mieter über festgestellte Mängel informiert. Weitere Schreiben folgen in den nächsten Wochen. Diese Gebäude werden nun von der Regionetz besucht. Die Mitarbeiter schauen sich vor Ort die Lage an und tauschen gegebenenfalls direkt die Zähler aus. Außerdem sammeln sie Informationen zum Verbrauch.

Bei der Datenerhebung für die Abrechnung können Kunden und Eigentümer helfen. „Beispielsweise müssen wir wissen, wann die Gebäude nicht genutzt werden konnten. Wurden Trocknungsgeräte genutzt? Gab es in der Zwischenzeit Nutzerwechsel? Diese und weitere Fragen sollten wir gemeinsam klären. Gerne können Sie hierzu die Mitarbeiter der Regionetz direkt ansprechen“, fügt Manfred Schröder an.

Eigene Rufnummer für Anliegen der Flutopfer

Außerdem können die Informationen über die Zähler und Zählerstände telefonisch übermittelt werden. Es wurde eine Rufnummer für Anliegen der Flutopfer bei der Regionetz eingerichtet: Unter 0241 41368-2990 werden Fragen zur Stromzähler-Problematik und mehr beantwortet. „Diese Hotline ist gerade stark gefragt. Wir bündeln alle Anfragen. Und wir bearbeiten alles so schnell wie möglich“, weiß Stefan Ohmen. Er bittet um Verständnis, wenn die Wartezeiten länger sind.

Gibt es immer noch Probleme mit der Elektrik im Haus, ist der Eigentümer der erste Ansprechpartner. Er sollte einen Installateur kontaktieren, der die Anlage begutachtet. Eventuelle Reparaturen oder Instandsetzungen müssen durch eine Fachfirma erfolgen. „Diese Arbeit darf die Regionetz nicht übernehmen“, macht Stefan Ohmen klar. Er gibt noch eine einfache Faustformel mit auf den Weg: „Wir kümmern uns um den Weg des Stroms bis zum Zählerkasten. Ab dort ist der Hauseigentümer verantwortlich.“

Schäden in der Hausinstallation können eine Gefahr sein. „Vor Bränden muss zwar niemand Angst haben. Diese wären kurz nach der Flut ausgebrochen. Das Gefährliche ist aber der Strom: Berührungsunfälle mit defekten Elektroanlagen und Kurzschlüsse können Schäden anrichten. Bitte prüfen Sie keinesfalls selbst die Elektroinstallationen. Das ist nur etwas für Fachbetriebe“, betont Stefan Ohmen.