GANGELT Das Telefon von Monika Tietz-Leetink steht nicht still. Immer wieder nimmt sie Gespräche entgegen, gibt Ratschläge, plant Fangaktionen und vermittelt Katzen. „Fast wie ein Vollzeit-Job, fehlen nur die Bezahlung und der Urlaub“, lacht sie. Trotz der Anspannung, die ihre Arbeit für die Katzenrettung Gangelt bedeutet, bleibt sie locker und fröhlich.
Dabei ist Monikas Aufgabe alles andere als entspannend. Gemeinsam mit weiteren Vereinsmitgliedern wie Katrin Joeris ist die Katzenrettung Gangelt eine Anlaufstelle für Streuner. „Kranke Tiere, schwangere Katzen und ihre Kitten, also der Nachwuchs, gehören dazu. Wir erleben täglich aufs Neue, dass Katzen einfach so ausgesetzt werden. Das bricht uns immer das Herz, deswegen sind wir mit vollem Einsatz dabei“, berichtet sie.
Immer mehr Streuner, immer weniger Platz
Jedes Jahr, das weiß sie aus Erfahrung, werden es mehr Streuner. „Und die Tierheime selbst haben schon keinen freien Platz für ‚zahme Katzen‘, geschweige denn für wilde Streuner. Dann kommen wir ins Spiel und helfen, wenn wir können“, erzählt Monika. Dabei spielen eigene Möglichkeiten, die aufgesammelten oder eingefangenen Tiere unterzubringen, eine entscheidende Rolle. Beim anstehenden Bau neuer Außengehege hilft nun der Erfolg der Katzenrettung bei der Voting-Aktion der EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH. Der Versorger hatte unter dem Titel „Eure Idee für unsere Nachbarschaft“ online aufgerufen, für zehn Herzensprojekte aus der Region zu stimmen. Am Ende war es ein knappes Rennen mit über 100.000 abgegebenen Stimmen. Die Ehrenamtlichen von der Katzenhilfe erreichten einen der zehn Podiumsplätze. 2.500 Euro Unterstützung sind geflossen und helfen den Freiwilligen dabei, ihre Unterstützung für ihre Katzen fortzusetzen.
Und die ist sehr vielfältig: Nachdem die Tiere eingesammelt wurden, ist ein Check bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin an der Tagesordnung. „Unsere Katzen werden dann grundsätzlich kastriert. Ohnehin gibt es seit 1. April eine Kastrationspflicht für Katzen im Kreis Heinsberg, die Freigang haben. Auch damit hoffen wir und alle Beteiligten, die Zahl der Streuner zu reduzieren“, berichtet Monika. Wir arbeiten mit privaten Pflegestellen und haben keine Öffnungszeiten wie ein Tierheim. Zusätzlich investieren wir Zeit in Aufklärung, beispielsweise über das immer sinnvolle Chippen und Kastrieren aller Katzen, nicht nur der Freigänger“, ergänzt sie.
Beratung für Pflegestellen
Spenden und auch Menschen, die sich bei der Katzenrettung engagieren wollen, sind übrigens immer willkommen. „Auch Leute, die eine Pflegestelle eröffnen wollen, sind bei uns richtig. Wir beraten, stehen zur Seite und freuen uns, wenn mal wieder ein paar Fellnasen ein schönes Zuhause bekommen, das sie verdient haben“, wirbt Monika.
Mit dem neuen Außengehege ist nicht nur ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. „Es werden immer mehr notleidende Tiere. Die Arztkosten steigen, die Versorgung wird teurer und eine artgerechte Unterbringung gerade von schwangeren Katzen ist sehr wichtig. Darum freuen wir uns über die Unterstützung der EWV, die hiermit eine Chance auf ein Familienleben für all unsere Streuner eröffnet“, schließt Monika. So kommen die Aktiven des Vereins ihrem Ziel wieder ein Stück näher, alle Streuner von den Straßen zu holen, gesund zu pflegen und an liebevolle Menschen zu vermitteln.