• Pressemitteilung

Energieversorger-Insolvenz? Der Grundversorger übernimmt

Gefahren bei Discountangeboten und der Unterschied zu regionalen Versorgern

Detail - EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH

Region. Erneut gibt es eine Insolvenz eines noch jungen Energieversorgers auf dem deutschen Markt: So hat „Just Energy“ vor wenigen Tagen Insolvenz beantragt. Grund waren Verluste in Millionenhöhe seit dem Marktstart im Sommer 2017. Die Kundenbelieferung wurde am 10. April eingestellt. Im Gespräch mit Verkaufsleiter Stefan Ludwig von der EWV wird deutlich, welche Unterschiede es zwischen einem Energieversorger-Discounter und einem regionalen Versorger gibt:

Herr Ludwig, in den letzten beiden Jahren gab es einige Insolvenzen bei Versorgungsunternehmen: BEV, EGRR, energycoop und jetzt „Just Energy“. Warum passiert das?

Ludwig: Discounter können eigentlich nur profitabel arbeiten, wenn die Kunden langfristig bei ihnen bleiben und die höheren Folgepreise bezahlen. Das ist bei preisaffinen Kunden natürlich sehr schwierig. Die wechseln oft den Anbieter, um Geld zu sparen.

Sind auch Kunden im Versorgungsgebiet der EWV betroffen?

Ludwig: Es gibt nur vereinzelt Kunden von „Just Energy“ in unserem Versorgungsgebiet. Die EWV ist in vielen Teilen unserer Region Grundversorger für Strom und Gas. Dazu zählen die Städteregion Aachen und die Kreise Düren und Heinsberg. Wer Grundversorger ist, hat in diesen Gemeinden oder Städten die meisten Haushaltskunden. Wir sind zum Beispiel Grundversorger für Strom und Gas in Stolberg und Eschweiler. Insgesamt betreuen wir 22 Kommunen, von Wassenberg bis Monschau, auf einem Gebiet von rund 280 Quadratkilometern.

Wie ist die Rolle der EWV generell im Falle eines insolventen Anbieters?

Ludwig: Als Grundversorger kommen wir der sogenannten Ersatzversorgungspflicht nach. Darum wird von den von der Insolvenz betroffenen Menschen niemand ohne Strom und Gas dastehen. Das garantieren wir, denn die EWV steht für Versorgungssicherheit. Und wir informieren die Kunden direkt, nachdem sie zu uns in die Grundversorgung wechseln.

Haben Sie Tipps für Betroffene?

Ludwig: Ganz wichtig: Notieren Sie Ihre Zählerstände. Das ist aber nur ein Teil der dann vom Kunden zu leistenden Arbeit. So sollten geprüft werden, welche Ansprüche bestehen. Dabei ist auch der Blick auf die Abrechnung des insolventen Versorgers wichtig. Wurden beispielsweise alle versprochenen Bonusleistungen verbucht, sind alle gezahlten Beträge berücksichtigt worden und mehr.

Das klingt nach viel Schreibkram…

Ludwig: Das stimmt. Man sollte zudem bedenken, dass bereits gezahlte Abschläge in die Insolvenz einfließen. Meldet man dann nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens Ansprüche an, könnten die erhofften Ersatzzahlungen gering ausfallen. So berichtet die Verbraucherzentrale NRW beispielsweise von durchschnittlichen Rückzahlungsquoten von unter fünf Prozent der geschuldeten Summe. Der größte Teil des dem Kunden zustehenden Geldes dürfte dann weg sein. Dazu können solche Verfahren Jahre dauern, und man darf die Gerichtsgebühr nicht vergessen.

Was ist bei einem regionalen Versorger wie der EWV anders?

Ludwig: Wir sind ein starker Partner für die Menschen in unserer Region. Wir setzen nicht auf Billigangebote. Wir kalkulieren unsere Produkte und Angebote fair und nachhaltig. Dabei spielt eine langfristige Beschaffungsstrategie eine wichtige Rolle. Discounter setzen meist darauf, dass Beschaffungspreise gleich bleiben oder sinken. Das ist aber wie der Blick in die Glaskugel. Bei uns hingegen steht eine zuverlässige Versorgung im Mittelpunkt, zu der auch durchdachte Angebote gehören.

Sichere Versorgung ist also garantiert. Wie sieht es mit anderen Vorteilen aus?

Ludwig: Marktkonforme Produkte und Preise sind nur ein Teil unserer Serviceleistungen. Persönliche Beratung ist für uns sehr wichtig. Gerade in Zeiten der Pandemie haben wir dort noch nachgelegt: Wir können wegen der aktuellen Corona-Regelungen leider keine Vor-Ort-Termine in unseren EWV-Kundenzentren in Stolberg, Geilenkirchen und Übach-Palenberg anbieten. Darum haben wir das virtuelle Kundenzentrum eingeführt. Dort beraten wir Eins-zu-Eins am Bildschirm, persönlich und direkt per Videotelefonie. Zusätzlich bieten wir unsere telefonische Beratung, den persönlichen Chat oder auch E-Mail-Kontakt an.

Service wird also groß geschrieben. Gibt es da noch mehr?

Ludwig: Ja. Denn die EWV ist ein langfristiger Partner, der auf die Zufriedenheit seiner Kunden setzt. So helfen unsere Experten zum Beispiel beim Energiesparen. Wir engagieren uns für unsere Region, sind als Unterstützer von Vereinen und Partner von Kommunen dabei. Wir erweitern kontinuierlich das Netz von Elektro-Ladesäulen. Und wir bauen unser Angebot aus: Bei uns können Sie beispielsweise komplette Wärmeangebote anfragen. Und mehr: Im Verbund mit starken Partnern aus der Region, kümmern wir uns um den Ausbau erneuerbarer Energien.